Eine Reise mit dem PKW ins Niemandsland des Garten Eden: Die Fahrerperspektive zeigt in regelmäßigen Intervallen altersschwache Pinienalleen, schlecht sanierte Bergstraßen, erodierte Hänge und vernachlässigtes Kulturland. Aus dem Autoradio stellen Fragmente des Belcanto die wehmütige Referenz zur Wiege der abendländischen Kultur her.
Mehrmals wechselt die Kamera in die Landschaft, die Fahrt wird unterbrochen und der Fahrer steigt aus. Er fotografiert bei jedem Stop seinen Wagen. Während dieser Shootings schwenkt die Kamera langsam vom Protagonisten weg und streift über ausgesuchte Motive von kultureller Prägnanz: Eine verlassene Piazza, ein erdbebensanierter Stadtteil, das Betonskelett des Municipio oder die Sedimentierung von Geschichte im Gefüge einer Mauer.
Es kommt zu einer doppelten Fetischisierung über den Blick: bezüglich Architektur und Landschaft mittels der Filmkamera ― betreffend dem Geheimnis des Autos über den Fotografen. Darüber schweben in einer Meta-Dialektik die historischen Codes der Opernzitate und eines zweiten Genres, welches über den Input elektronischer Sphären die Antike mit der Moderne versöhnt.