The concrete arena, fundamentally an instrument for channeling the most vital of functions, mutates into a slumbering giant between "invasions" on days of home games. On the off days, half-wild dogs enter its sleepy atmosphere and settle in as parasites.
Though jogging is constantly suggested by red sweatpants, it is never actually shown. On the contrary, the adrenaline level seems to have been calibrated in the car beforehand: The drive to the location of the putative action is condensed into an improvisation on bizarre and boring subjects, about a stadium, asphalt and stray dogs.
Synopsis
Josef Dabernig
Die Betonarena, an sich ein Instrument der Kanalisierung vitalster Funktionen, mutiert zwischen punktuellen Invasionen an den Heimspieltagen des Ligaclubs zum schlummernden Giganten, in dessen trägem Betriebsklima sich halbwilde Hunde parasitär einnisten.
Jogging wird über eine rote Trainingshose ständig suggeriert und nie eingelöst. Vielmehr erscheint der Adrenalinspiegel bereits im Auto kalibriert: die Fahrt zum Ort der vermeintlichen Handlung verdichtet sich zur Improvisation über Bizarres und Ödes, über ein Stadion, Asphalt und streunende Hunde.
Josef Dabernig
Reviews
In den Filmen von Josef Dabernig wird zumeist nicht gesprochen. Man kann die auftretenden Personen entweder nicht hören oder sie handeln ohne zu sprechen (was nicht heißt, dass sie gehemmt sind). Stattdessen unterlegt Dabernig seinen Filmen Musik (in »Jogging« stammt die Musik von Olga Neuwirth) oder er untertitelt sie mit literarischem Text (z. B. in »Rosa coeli«).
In »Jogging« fährt ein Mann mit seinem Auto aus der Stadt hinaus durch die abgewirtschaftete Welt ihrer ausgedehnten Randbezirke. Knapp formulierte Bildmotive folgen einander. Es sind Details aus dem Inneren des Autos: Hände am Lenkrad oder auf dem Schaltknüppel, eine rote Jogginghose, das Armaturenbrett. In regelmäßiger Folge wechseln diese Bilder mit Blicken nach außen ab. Der Fahrer bleibt anonym. Er fährt auf Schnellstraßen und Autobahnen, vorbei an ruinöser Industrielandschaft – kein Schalten, kein fester Griff zum Lenkrad, das Fahr¬zeug gleitet wie fremd bestimmt. Hängen bleibt der Blick der Betrachterin, des Betrachters am Geschehen in den Rückspiegeln des Fahrzeugs. Lichtmasten und Leitschienen scheinen hier den Fahrer zu überholen, das Abbild des blauen Himmels im Außenspiegel scheint ihm zu entgleiten. Assoziativen Schritten gemäß reiht Dabernig die Szenen in Variationen zum Ganzen, Lapidares wird komplexer Erzählstrang.
Diesen sich wechselseitig Bedeutung zuweisenden Episoden verschaffen die Klangflächen der Musik Olga Neuwirths eine zusätzliche Dimension. Die Musik, die auch Vorsprachliches mitmeint und eine Matrix ist, wo Schwingungen stattfinden, beeinflusst die Wahrnehmung dieser Bilder, wie auch sie selbst durch den Rhythmus des Films strukturiert wird.
Die Dezentralisierung von Ursache und Wirkung erlaubt die wechselseitige Durchdringung von Bild und Musik (ebenso auch die der Bilder untereinander) und erfordert eine ständige Neudefinition des Moments und des Raums. Zeit und Raum werden komprimiert und gedehnt (zugleich auch durch Dabernigs zuweilen verzögerten Aufnahmemodus). Die Tempi strukturieren sich dabei fugenartig. Mit dem Einbringen neuer Motive verändern sie sich jeweils.
Die so vorgeführte Alltagsrealität verliert zusehends ihre Nüchternheit, als der Fahrer die Autobahn verlässt. Wie vorbestimmt begegnen ihm traumhafte Szenerien mit verlassenen Häusern, ödem Brachland, wildernden Hunden. Mit dem Auftauchen eines entgegenkommenden Schäfers und seiner Herde und dem notwendig gewordenen Innehalten im Fahren setzt eine neue Bewegung ein, die den Jogger nicht mehr auslässt. Die Aufnahmen der unruhiger werdenden Bewegungen des Fahrers kontrastieren zu stillen Szenen im Außenraum. Eine innere Zeit als Abbild eines inneren Zustandes beginnt zu laufen. Raum und Zeit entkoppeln sich, werden nur noch vom Fortgang der Musik gehalten. Der Fahrer erreicht zwar sein Ziel, den Vorplatz eines riesigen Stadions, gerät aber zunehmend in eine Art von Orientierungslosigkeit (die Kamera verfolgt sein Kurven, das ihn in eine Spiralbewegung treibt) und damit auch Unentschiedenheit, ob er angesichts der streunenden Hunde das Fahrzeug verlassen soll. Ihr ungerührtes Schauen und Verhalten werden ihm zur Herausforderung. Sie sind die Katalysatoren, die ihn an die »Macht des Schicksals« ausliefern. Schließlich entsteigt er dem Auto.
Dabernig bricht hier die erzählende Kameraführung unvermittelt ab. Die Spirale des bisherigen Geschehens beschleunigt sich zum Strudel, während die Energie des Joggers nicht mehr ausreicht, das Gleichgewicht (den Zusammenhalt) aufrecht zu erhalten. Die Bilder zerbrechen gleichsam, Fragmente des Sichtbaren trudeln in die Unbestimmtheit von Gefühls- und Erwartungshaltung: schwarzer Asphalt, das derbe, schwarze Schuhwerk des Joggers, die Autotüre, das verlassene Auto (ohne Obulus wird der Jogger keine Milde erfahren). Als Signale und Zeichen werden sie zu Metaphern zeitlichen Seins. Die monströse Architektur des Stadions driftet in der Beschleunigung wie ein außer Kontrolle geratenes Ringelspiel auseinander. Die Hunde aber, deren Stimmen sich immer stärker unter die Klänge der Musik mengen, verharren ruhig. Ihr Blick bleibt ohne Regung oder Erregung. Sie sind schon in einer anderen Gegenwart (Erlebniszeit).
Während des Joggers Gravitationszentrum implodiert, gerinnt die Zeit (auch die Filmzeit) im »Blauen Loch« des Himmels. Die Klangfläche verharrt in Eigenfrequenz, dehnt sich in kleinsten chromatischen Bewegungen zu einem einzigen Ton, der wie grelles Licht schmerzt. Film ist mit Licht und Ton eins.
Inge Vavra
Luft holen; Unikum/Kunstverein Kärnten, Klagenfurt, 2006
Josef Dabernig befasst sich in seinen Kurzfilmen mit suburbanen Arealen der Lebenswelt. Genremäßig lassen sich die Filmsequenzen in cineastischer Qualität kaum zuordnen. Zumeist handelt es sich um lapidare Alltagsbeobachtungen, die durch Schauspiel und Inszenierung überspitzt und bisweilen ins absurd Groteske überzeichnet werden, wobei ein formales Interesse für räumliche oder architektonische Aspekte vorherrscht. In Folge fokussieren die Sequenzen vornehmlich Zonen (groß-)städtischer Peripherie und die in ihnen eingebetteten, kulturellen wie sozialisierenden 'Errungenschaften' des letzten Jahrhunderts zwischen Individualisierung und Massenbewegung, etwa funktionale Wohnkomplexe oder Sportanlagen. Dabei geht es jedoch nicht um das Deklinieren utopischer Potentiale, befinden sie sich doch häufig in tragischem Zustand, der nicht zuletzt vom Abrieb an der Realität zeugt. So kennzeichnet die Kamerafahrten ein sonderbar lakonischer Gestus, eine anrührend komische Melancholie, die gleichsam von den Architekturformen wie von den statistenartig agierenden Figuren ausgeht. Unter Verzicht auf technische Verfremdungsmittel oder digitale Nachbearbeitung wächst der Eindruck einer Verlangsamung des Geschehens, die unmittelbar aus den apparativ eingefangenen Vorgängen und Situationen sowie aus deren Erzählung selbst resultiert. In diesem Sinne betreibt Josef Dabernig eine Kunst des Moments, die das Dazwischen fokussiert. Und dort wo erzählerische Ansätze aufscheinen, wie sie etwa aus dem Schauspielkino bekannt sind, führt ihre Inszenierung sie sprichwörtlich ins Leere: Ein Vorgang ungerichteter Bewegung, die ein wesentliches Motiv in den Arbeiten markiert. Eröffnet doch erst der Prozess des Durchmessens den Raum für den aufmerksamen Blick und bietet ungeahnte Perspektiven. Dass dabei die Akteure selbst einer räumlichen Orientierungslosigkeit ausgeliefert sind, verweist auf ein tiefes existentialistisches Phlegma. Erwartungshaltungen werden ebenso enttäuscht wie angedeutete Plots ausbleiben - was sich aber nicht auf der Leinwand ereignet, verlagert sich ins Imaginative und zeugt letztlich vom Spannungsverhältnis zwischen Verweigerung und Kontemplation, zwischen Gezeigtem und der Aufforderung zur Vorstellung des Nicht-Zeigbaren. So handelt "Jogging" von einem anonymen Akteur, von Josef Dabernig gespielt, der ein Auto durch die endlose, bizarre Peripherie einer süditalienischen Stadt steuert. Vom Fahrer sichtbar sind lediglich die Schuhe, eine rote Jogginghose und die Hände, die das Lenkrad bewegen oder die Gangschaltung betätigen. Die Reise erscheint als ein futuristischer und zugleich bedrückender Traum im Vollzug, untermalt von einem extraterrestrischen Soundscreen der Komponistin Olga Neuwirth. Streunende Hunde mit großen traurigen Augen, die sich parasitär in der unwirtlichen Außenwelt eingenistet haben, eine die Straße kreuzende Schafherde, und der Umstand, dass der Titel nur durch eine Turnhose und Sneakers als vages Vorhaben ins Bild gerät, irritieren den Betrachter und setzten ihn der zerstreuten Wahrnehmung des Fahrzeuglenkers aus: Der Blick fällt durch verschmutzte Scheiben auf eine trostlose, mit Asphalt und Beton vermauerte, entleerte Welt und das Auto gerinnt zur Wahrnehmungszelle, in der sich Innen und Außen nur vordergründig bequem annähern. Indes fungiert es als Fluchtvehikel ins Imaginäre, dessen mystisches Potential in der Teilhabe am Entfernten liegt. Fängt die Kamera die äußere Welt in ihrer Frontalität als sich rasend nähernde Zukunft und im Rückspiegel als sich ebenso schnell entfernende Geschichte ein, wird Gegenwart im Vehikel kalibriert und gleichsam entrückt. So sind im Bannkreis des Medialen Dinge, Menschen und Blicke doch unablässig im Zustand virtuellen Kontakts, aber berühren sich nicht. Das virtuelle Bild ist zugleich zu nahe und zu fern: zu nah, um wahr zu sein, zu fern, um falsch zu sein. Weder wahr noch falsch, eröffnet es eine Dimension, die der des Fahrers nicht mehr genau entspricht. Vielmehr handelt es sich um eine exzentrische Dimension, die Raum depolarisiert und die Gestalt des Körpers auflöst, so wie die Kamera von den Händen des Protagonisten über die genarbte Kunststofftextur des Armaturenbretts gleitet.
Allein Olga Neuwirths eindringliche Klangsphären scheinen das Unheimliche und den emotionalen Stillstand auszuhebeln und den Fahrer auf seiner Reise unerbittlich anzutreiben. Singend und flirrend legt sie eine Dramaturgie an und kulminiert letztlich vor dem ufoförmigen Stadion Renzo Pianos, das wie eine Barriere am Ende der Straße auftaucht – eine Konfrontation der dritten Art zwischen der futuristischen Kathedrale zeitgenössischer Massenkultur und dem transistorischen Vehikel, zwischen temporärem Kollektor schäumender Gesellschaft und der individualistischen Mobilitätsblase. Angesichts dieser Begegnung verlässt der Fahrer sein Gefährt und prompt wird er von Schwindel ergriffen. Denn mit dem Eintritt in die (virtuelle) Umgebungswelt tasten die Augen nicht länger die Oberfläche ab, sondern verstreuen sich im Bild, was zum imaginären Koma führen kann, bedingt durch die unendliche Leere des Screens. So gleitet der taumelnde Blick von der Architektur und richtet sich wie trunken nach oben, um sich wie in einer religiös-transzendenten Erlösungsvorstellung schließlich im hellblauen Himmel zu verlieren.
Marcus Lütkemeyer
Heute hier, morgen dort...; Ausstellungshalle Zeitgenössische Kunst Münster, 2004
Jogging sneaks up on you, along a barren post apocalyptic highway cluttered with signs of displacement. It finishes with a ghetto of dogs as ominous and degrading as the eyes staring out of any shantytown, fringe dwelling or garbage dump.
50th Melbourne International Film Festival, 2001
... At first, Josef Dabernig's JOGGING didn't seem to have anything to do with jogging or animals. A road movie in the literal sense, an unseen driver motors across a sunny, but dirty, urban landscape that becomes more and more rural up until one point where the vehicle has to stop to let a herd of sheep cross the roadway. The film ultimately ends up in the parking lot of what I assume to be a sports stadium, but looked more like a UFO in a field, surrounded by packs of mangy dogs. I rather enjoyed this ultra-slow moving film, until an unnecessary lingering shot of the sky, which I only assume was included to let the song on the soundtrack fade out gracefully. There seemed to be quite a few films this year that felt needlessly padded out to accommodate music on the soundtrack, tho' this is the first time I'm mentioning it here I don't want to seem like I'm particularly picking on JOGGING. ...
Mike Everleth
8th NY Underground Film Festival, Day 7, 13.3.2001
... In Josef Dabernigs Jogging ist das Unheimliche mehr ein Potenzial, in der Schwebe gehalten durch Olga Neuwirths Soundscore, der eine Autofahrt durch urbane Randzonen kommentiert. Streunende Köter, eine Schafherde, die die Straße kreuzt, und der Umstand, dass der Titel nur durch eine Turnhose und Sneakers als Vorhaben ins Bild gerät, irritieren hier den Betrachter, indem sie ihn eigentlich dem Vertrauten, der zerstreuten Wahrnehmung des Fahrzeuglenkers aussetzen. ...
Dominik Kamalzadeh
Entfesselte Bilder, nicht versöhnt; Der Standard, 11.12.2000
... Josef Dabernigs Film mit dem irreführenden Titel Jogging zeigt das Auto als Wahrnehmungszelle, als Projektor, dessen Geschwindigkeit wir mit der Schaltung regeln (Paul Virilio). Die Fahrt, eine skurrile Reise durch öde, nur von streunenden Hunden bevölkerte Landstriche, ist der Film und nicht der Weg zur Handlung. ...
Maya McKechneay
Die Weitergabe des Feuers; Falter 49/00
... Der Mut zur Hermetik geht auch Josef Dabernig nicht ab, in dessen Film Jogging keineswegs gelaufen, nur gefahren und geschaut wird. Namenlos wie Lisl Pongers Schauplätze sind auch Dabernigs Orte, aber irritierender, unheimlicher. Der Fahrer hat kein Gesicht, nur eine rote Trainingshose und die Hand am Schalthebel. Im Rückspiegel zieht leeres Gelände vorbei, durch das verschmutzte Glas der Windschutzscheibe erschließen sich zugleich vorn schon wieder neue Welten, die alle ohne Trost sind, eine endlose Peripherie. Das dringende Interesse an Peripherien bringen die Filmemacher dieses Programms sozusagen als Voraussetzung in ihre Arbeiten mit ein: Dabernigs Kamera tastet die Plastikverkleidung der Armaturen ab, die Hände des Fahrers, die mitgeführten Kassetten unter dem Autoradio. Unterwegs sind nur Tiere anzutreffen, schweigende Zeugen einer zunehmend surrealen Ausfahrt: Eine Schafherde treibt vorbei, und Straßenhunde blicken den Zuschauer ernst und mitleidig an, wie die letzten Überlebenden eines finalen Ernstfalls. Olga Neuwirths Orchestermusik begleitet singend und flirrend, im Glissando, den Reisenden - rastlos auf der Suche nach einer möglichen, unerreichbaren endgültigen Form. Ein Stadion, das wie ein unbekanntes Flugobjekt am Ende der Straße auf den Fahrer und den Film wartet, wird zur letzten Station von Jogging. Der Blick beginnt zu schwanken, richtet sich nach oben, wie trunken, einer vagen Utopie entgegen: Lange hält Dabernig dem Anblick des hellblauen Himmels stand, in dem nichts mehr erzählt werden, in dem alles zu Ende sein muß. ...
Stefan Grissemann
Die erschütterte Maschine; StadtkinoProgramm 362, Wien, 2000
An unidentified motorist traverses a desolate landscape on the outskirts of a city on his way to an empty stadium where dogs roam. His jogging pants suggest some exercise, but the mood suggests entopy, as if the world, like the stadium, stands empty and without vitality, awaiting the weekend crowds. Meanwhile, Neuwirth’s supernatural music seems to anticipate a post-modern sci-fi-film always about to begin.
NY EXPO 2000, catalogue
Bright red sweatpants. Skulking dogs. Just because we're driving, don't think that makes the road ahead any safer for it. Precision editing jangles the nerves, while off-kilter compositions invoke all kinds of dread in this creepy comedy of menace, absurdity, and panic as aerobic activity.
Spencer Parsons
Cinematexas 5, catalogue
Die Kamera dokumentiert eine längere Autofahrt, die rote Jogginghose des Fahrers suggeriert Sportliches, der Rest allerdings ist bizarr-bedrückend. Asphalt und Beton vermauern den Blick, herumstreunende halbwilde Hunde mit großen, traurigen Augen erzeugen ein beklemmendes Gefühl, welches zumal extrem verstärkt wird durch die furchtbar aufjaulende Synthesizermusik von Olga Neuwirth. Verwahrlosung prägt die Abgründe einer kultivierten Welt, die Hunde führen uns diesen Zivilisationssprung vor; als Abgrund wird vielleicht gar nicht empfunden, wogegen man sich vehement zu weigern versucht. Großartig beengend.
Gernot Schnedlitz
http://elf.mur.at/avanti.html
Fragments of a story from the no-man's-land. In Josef Dabernig's Jogging, an anonymous driver behind a filthy windshield traverses an increasingly foreign landscape to the accompaniment of Olga Neuwirth's captivating and piercing music. The journey through a faceless land of highways ends at an empty building which seems to have more in common with a flying object than a soccer stadium: futuristic realism, a minimalist musical of the third kind.
Stefan Grissemann
Die Presse, 1.3.2000
Splitter einer Erzählung aus dem Niemandsland. In Josef Dabernigs JOGGING steuert ein anonymer Autofahrer hinter verdreckten Windschutzscheiben zu Olga Neuwirths (be)stechender Musik durch eine zunehmend fremde Landschaft. Die Fahrt durch gesichtslose Autobahnlandschaften endet vor einem menschenleeren Gebäude, das eher einem Flugobjekt gleicht als einem Fußballstadion: futuristischer Realismus, ein minimalistisches Musical der dritten Art.
Stefan Grissemann
Die Presse, 1.3.2000